Auch Liebe ist eine Tätigkeit

Die erste Verliebtheit, das anfängliche Begehren hält nicht ewig, doch als Paar kann man die Leidenschaft dennoch aufrechterhalten.

 

Der Beginn einer Beziehung ist in den meisten Fällen von Schmetterlingen im Bauch geprägt. Die Natur sorgt dafür, dass der Körper einen Hormoncocktail ausschüttet, damit wir möglichst viel Nähe und Sex haben bzw. uns vermehren. Dauerhaft können wir einen solchen Zustand jedoch nicht überleben.

Wenn eine Beziehung hauptsächlich auf Sexualität basiert, dann wird sich die Sexualität verändern, weil dieser spontane Rauschzustand mit der Zeit nachlässt. Die meisten Beziehungen basieren aber nicht auf Sex alleine, sondern es geht auch sehr viel um Vertrauen und Sicherheit. Je nachdem, in welcher Lebensphase man ist, auch um Familiengründung. Dann ist es nicht ganz so einfach, einen erotischen Bereich zu erhalten oder wiederzubeleben. Aber, wenn man sich mit Sexualität bewusst befasst, kann man diese auch gestalten. Es braucht eine Bildung in  Sexualkompetenz, was in unserer Gesellschaft nicht gefördert wird. Was mit 15 oder 16 Jahren beginnt zu erforschen, wird sich mit 30 oder 60 Jahren verändert haben. Das verändert sich, wie unsere Körper sich verändern, unsere Bedürfnisse, unser Reifegrad. Sich selbst folgende Fragen dabei zu stellen ist wichtig: Was sind meine Bedürfnisse, wann fühle ich mich besonders wohl, wann fühle ich mich begehrt, welche Phasen von Sexualität habe ich besonders gern?

In einer langjährigen Beziehung soll man nicht den Wunsch haben, dass es wieder so wird wie am Beziehungsanfang, sondern noch besser, aber anders.

 

Liebe, Erotik und Sexualität sind Tätigkeiten. Es braucht eine bewusste Entscheidung zu sagen, wir nehmen uns Zeit. Das klingt zwar unromantisch, aber es braucht diese bewusste Entscheidung. In stressigen Phasen ist es das Wichtigste miteinander reden zu können. Z.B. dass sie oder er sagen kann, "mir geht es gerade nicht gut, ich hab den Kopf nicht frei aber ich liebe dich trotzdem." Diese Kommunikationsart ist ganz wichtig um in Verbindung zu bleiben. Ehrlichkeit und eine offene Kommunikation bilden die Basis, damit das Liebesleben wieder in Schwung kommt oder auch bleibt. Besonders in herausfordernden Zeiten, bewusst Zeit zu zweit zu verbringen - das muss nicht lange, nicht teuer oder aufwendig sein. Es geht darum, gemeinsam bewusst etwas anderes zu besprechen und etwas anderes zu erleben, als die Alltagsthemen. Es gibt dabei Zauberfragen, die man sich gegenseitig stellen kann wie z.B. Brauchst du etwas von mir? oder Vermisst du etwas? Auf diese Fragen weiß man spontan häufig keine Antwort, aber wenn man sie nach einigen Tagen wieder gestellt bekommt, dann arbeitet das in einem. Und man findet eine Antwort.

 

Mehr zum Thema "Achtung Liebesbotschaft!"